versendet am 19.12.2022
Liebe Freundinnen und Freunde des LAMSA, liebe Mitglieder!
Ein schwieriges, aber auch erfolgreiches Jahre geht zu Ende! Gemeinsam konnten über 20 Projekte zur Unterstützung von Menschen mit Migrationsgeschichte in Sachsen-Anhalt umgesetzt werden und so die Zugänge zu medizinischer Behandlung, zu guter Bildung oder dem Arbeitsmarkt erleichtert werden.
Gemeinsam mit unseren Mitgliedern haben wir die Unterstützung für Geflüchtete in Sachsen-Anhalt getragen und gestaltet. Obwohl eine Krise die nächste ablöst, konnten wir unser Leitbild weiterentwickeln und erfolgreich Projekte zur Unterstützung für Migrant*innen umsetzen.
Mit Blick auf das kommende Jahr 2023 wollen wir weiter für die politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte eintreten und hoffen, dass auch Sie sich wieder mit uns für ein offenes und tolerantes Sachsen-Anhalt engagieren. Vielen Dank für die fruchtbare Zusammenarbeit im Jahr 2022!
Wir wünschen Ihnen eine besinnliche Zeit mit den Liebsten und hoffen, dass das Jahr 2023 für alle Menschen ein friedlicheres Jahr wird.
Ihre & Eure
Elena Herrmann (Vorstandsvorsitzendes des LAMSA e.V.) & Mamad Mohamad (Geschäftsführer LAMSA e.V.)
Unsere Themen:
Nun ist es soweit. Der lange geplante Umzug von der Bernburger Straße 25 in die Wilhelm-Külz-Straße 22 in Halle hat stattgefunden und so allmählich kommen alle an. Eine logistische Meisterleistung, denn die Geschäftsführung, die Verwaltung und diverse Projekte mussten ihre Sachen packen, die Technik muss überführt werden und das alles bei laufendem Betrieb. Also herzlich willkommen den Umgezogenen in der „WiKü“.
Dort sind nun zu finden:
Schon vor Wochen fanden bereits Umzüge zahlreicher Projekt in einen neuen Bürostandort in Halle, in die Augustasstraße 1, statt. Folgende Projekte haben dort ihren Arbeitsplatz gefunden:
Das Projekt SiSA (Sprachmittlung in Sachsen-Anhalt) ist seit dem 7. Dezember am Standort Bernburger Straße 4 zu finden.
Die diesjährige Landeskonferenz des LAMSA fand in den historischen Räumen des bekannten Bauhauses Dessau statt. Wie das inhaltlich zu der Arbeit von LAMSA bestens passt, dazu kommen wir später. Den Anfang gestalteten die Mitarbeitenden für sich intern. Wenn schon so viele Kolleg*innen zusammenkommen, dann sollte die Chance genutzt werden und so haben wir uns projektübergreifend über unsere unterschiedlichen Problemlagen, Herausforderungen, aber natürlich auch Beispiele von erfolgreicher Projektarbeit ausgetauscht und auch bei der Gelegenheit die neuen Kolleg*innen kennengelernt.
Die Eröffnung des öffentlichen Teils gestaltete unsere Vorstandsvorsitzende Elena Herrmann, die uns alle darauf einstimmte, dass die Arbeit von LAMSA gebraucht wird, dass wir mit unserer Arbeit erfolgreich die Menschen erreichen und es hoffentlich in den nächsten Jahren gleichtun werden. Dank der Moderation von Simon Enumah und Thi Hoang Ha Vu wurden unsere zahlreich erschienenen Mitgliedsorganisationen, Gäste aus den Landesverwaltungen und Landesministerien, aber auch Verbündete, die unsere Arbeit schon seit vielen Jahren unterstützen, wunderbar durchs Programm geführt.
Höhepunkt des ersten Tages der Landeskonferenz bildete das Grußwort und vor allem die Dankesrede unserer sachsen-anhaltischen Sozialministerin Petra Grimm-Benne. Mit ihren Worten machte sie deutlich, wie wichtig die Arbeit einer Migrantenorganisation im Integrationsprozess für die vielen Menschen in Sachsen-Anhalt ist und wie besonders wichtig die Kompetenzen und Erfahrungen von LAMSA beim Umgang mit den vielen tausenden Geflüchteten aus der Ukraine waren und weiterhin sind. Mit Mamad Mohamad, Geschäftsführer des LAMSA, ging es gemeinsam weiter mit der Ehrung von vier Mitgliedsorganisationen des LAMSA (Meridian e.V., Bereshit, Slawia e.V., Harmonia e.V. ), die in diesem Jahr bei der Unterstützung von Geflüchteten aus der Ukraine eine beispielhafte Rolle eingenommen und ehrenamtlich sehr viel geleistet haben.
LAMSA und unsere Sozialministerin zeichneten diese Organisationen damit stellvertretend für das viele ehrenamtliche Engagement von Menschen mit Migrationsgeschichte im Bundesland Sachsen-Anhalt aus.
Mit Engagement ging es auch im nächsten Teil weiter, als Mamad Mohamad kurz zu den Vorhaben des Landesnetzwerks im nächsten Jahr interviewt wurde und dabei ankündigte, das Engagement auch im Jahr 2023 eine wichtige Rolle spielen wird. LAMSA möchte künftig mit einem besonderen Siegel das Engagement von Mitgliedsorganisationen in Zusammenarbeit mit Institutionen und Organisationen aus der Mehrheitsgesellschaft in Sachsen-Anhalt auszeichnen.
Während hinter der Bühne oder auch vor der Bühne - das ist das Besondere an diesem besonderen an diesem historischen Veranstaltungsort - das Buffet aufgebaut wurde, wurde den Teilnehmenden von der stellvertretenden Geschäftsführerin Mika Kaiyama (und begeisterten Dessauerin) erklärt, wie wichtig die Internationalität, Offenheit und Kreativität bei der Idee des Bauhauses waren. Das, so führte es Mika Kaiyama überzeugend aus, sind selbstverständlich auch Werte, die für unsere Arbeit bei LAMSA eine wichtige Rolle spielen.
Nach einem geselligen Ausklang mit wunderbarer musikalischer Begleitung durch Cenk Erbiner ging die Landeskonferenz am Folgetag mit der Staatssekretärin für Integration, Susi Möbbeck, weiter, die die Teilnehmenden auf einen historischen Ausflug durch die Entwicklung der Zuwanderung in Sachsen-Anhalt in den vergangenen 30 Jahren mitnahm. Sie zeigte dabei zusätzlich auf, wie die damaligen Landesregierungen mit Gesetzen diese Entwicklung begleiteten. Im Anschluss fand eine Fragerunde statt, in der mit Susi Möbbeck aktuelle Themen aus der Integrationsarbeit diskutiert wurden.
Nach dem Überblick über tausende Menschen, die in den vergangenen Jahrzehnten ihren Weg nach Deutschland gefunden haben, gestaltete Thi Hoang Ha Vu im Format der „lebendigen Bücher“ einen genauen Einblick in den Lebensweg von vier Menschen. Unsere Vorstandsvorsitzende Elena Herrmann, Mamad Mohamad, Thi Hoang Ha Vu und Dr. Moussa Dansokho luden die Teilnehmenden zum direkten Austausch ein, um ihre spannenden Migrationsbiografien mit all den schönen und leider auch traurigen Aspekten kennenzulernen.
So endeten zwei spannende Tage der Landeskonferenz nach zahlreichen Gesprächen, der Vermittlung von Wissen und der Danksagung fürs ehrenamtliche Engagement.
Text: Igor Matviyets
Wie in den vergangenen Newslettern möchten wir auch in diesem eines unserer Projekte vorstellen: "Einrichtung einer Fachstelle Sprachmittlung Ukraine".
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine kamen mehr als 23 000 Ukrainer*innen nach Sachsen- Anhalt, darunter tausende Kinder und Jugendliche. Mehr als 1500 von ihnen besuchen Kitas in Sachsen-Anhalt, und mehr als 5200 sind schulpflichtig. Das ist eine große Herausforderung für das Schulsystem. Es geht nicht nur um die Zahl der ukrainischen Schüler*innen. Vorübergehender Schutz, den die ukrainischen Familien in Deutschland haben, nehmen sie oft wörtlich: vorübergehend in Deutschland bleiben, vorübergehend die Schule besuchen. Aber Schulpflicht ist für alle ukrainischen Kinder im Schulalter gültig. Und das kann überraschend sein, wie die Praxis zeigt…
Um Sprachbarrieren abzubauen und um eine reibungslose Ankunft und Integration der ukrainischen Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten, hat das Ministerium für Bildung gemeinsam mit LAMSA das Modell-Projekt „Einrichtung einer Fachstelle Sprachmittlung Ukraine“ im Juni 2022 ins Leben gerufen.
Rund 50 Sprachmittler*innen – angestellt und angeleitet durch bislang 10 regionale Umsetzungspartnerorganisationen – erfüllen aktuell im Rahmen des Projekts verschiedene Aufgaben an den Schulen, die ukrainische Schüler*innen besuchen und/oder an denen ukrainische Lehrkräfte eingestellt sind.
Von Beginn an schienen diese Aufgaben sehr herausfordernd, aber in der Realität erwiesen sie sich als weitaus komplexer: Als die Sprachmittler*innen ihren Einsatz an den Schulen aufnahmen, zeigte sich, dass die Anforderungen an sie und die tatsächlichen Aufgaben von vielen Faktoren abhingen. Wie viele Kinder aus der Ukraine besuchen die Schule? Gibt es eine Ankunftsklasse?
Hat die Schule ukrainische Lehrkräfte eingestellt? Gibt es unter dem bestehenden Lehrer*innen-Kollegium Russisch- oder Ukrainisch-Kenntnisse? Inwiefern sind die Eltern bereit, mit der Schule zusammenzuarbeiten und ihre Kinder zum Lernen zu motivieren? Versuchen Kinder, den Unterricht an einer deutschen Schule mit dem Fernunterricht in einer ukrainischen Schule zu kombinieren?
Unsere Erfahrungen zeigen, dass Sprachmittlung weitaus mehr als Dolmetschen oder Übersetzen ist: es geht nicht nur um sprachliche Unterstützung sondern auch um kulturelle Vermittlung, die beide Seiten – die Deutsche und die Ukrainische – benötigen. Durch die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Akteur*innen aus der Schulverwaltung sowie den Lehrer*innen baut das Projekt Brücken in der Kommunikation zwischen den Schulen und Eltern, was sich auch auf die Schüler*innen selbst und ihren Bildungsweg positiv auswirkt.
Nach wenigen Monaten ist schon sichtbar, dass der Einsatz von Sprachmittlung für die ukrainischen Familien und das deutsche Schulsystem wichtig ist. Bis Ende 2022 betreuen fast 50 Sprachmittler*innen hunderte ukrainische Schuler*innen, ihre Eltern und Erziehungsberechtigten sowie ukrainische Lehrkräfte und Schulleitungen in mehr als 50 Grund-, Sekundar-, Gemeinschaftsschulen und Gymnasien in Sachsen-Anhalt. So konnte das Projekt bereits jetzt eine dringend benötigte Entlastung für die Schulen schaffen.
Text: Nina Jäckisch
Weitere Informationen und Ansprechpartner*innen finden Sie auf der Projektseite.
am 19. Januar 2023 I 17.00 bis 17.45 Uhr (online via Zoom)
Online-Reihe: Digitaler Austausch im KOZMOS. Was macht eigentlich die Stiftung … Nord-Süd Brücken?
am 2. Februar 2023 I 17.00 bis 17.45 Uhr (online via Zoom)
am 16. Februar 2023 I 17.00 bis 17.45 Uhr (online via Zoom)
Online-Reihe: Digitaler Austausch im KOZMOS. Was macht eigentlich die ... Quartiermeister Stiftung?
am 02. März 2023 I 17.00 bis 17.45 Uhr (online via Zoom)
Online-Reihe: Digitaler Austausch im KOZMOS. Was macht eigentlich die ... Stiftung?
Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V.
Bernburger Straße 25a I 06108 Halle (Saale) I Amtsgericht Stendal
Vorstandsvorsitzende: Elena Herrmann
Geschäftsführer: Mamad Mohamad
Redaktion: Judith Brademann, Mika Kaiyama (V.i.S.d.P.)
Fotos ©: LAMSA e.V.
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Redaktionsschluss: 14.12.2022