Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt e.V.
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18.11.2016
Auf einer Landeskonferenz der Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalts am 4. und 5. November wurde über die aktuelle Einwanderungssituation nach Sachsen-Anhalt und damit verbundenen Aufgaben kontrovers diskutiert. Im mehrstündlichen Dialog betonte Susi Möbbeck, Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration die wichtige Rolle des LAMSA in der Gestaltung der Integrationsarbeit und wies daraufhin, dass die politische Auseinandersetzung zum Thema Zuwanderung in unterschiedlichen Formaten notwendig sei.
Angesichts der angekündigten Kürzungen zeigten sich die Teilnehmenden der Konferenz ihr Unverständnis darüber, dass einerseits eine Taskforce ‚Abschiebung´ gegründet wird und andererseits massive Einschnitte bei Integrationsprojekten geplant werden. Das Land könne so hinter mühsam errungene Erfolge in der Integrationsarbeit zurückfallen. Die Integration der knapp 40.000 im Jahr 2015 nach Sachsen-Anhalt eingereisten Migrant*innen bleibt jedoch eine wichtige Herausforderung. Sinnvoller sei es, das Wissenskapital aus den Integrationsprojekten in den vergangenen Jahren weiterhin für Integrationsprojekte zu nutzen, damit die Neuankommenden so schnell wie möglich in den Arbeitsmarkt sowie in die Gesellschaft integriert werden.
„Unzählige Stunden bringen Migrant*innen ehrenamtlich auf. Ob es sich um Übersetzungen, Begleitung von Neuankommenden oder um Organisation der Veranstaltungen handelt, leisten sie damit einen erheblichen Beitrag für das Gemeinwohl und den sozialen Frieden“, hob der Vorsitzende des Landesnetzwerks Migrantenorganisationen (LAMSA) e. V., Tien Duc Nguyen, das unermüdliche Engagement seiner Mitglieder hervor: Symbolisch und stellvertretend wurden die Ehrenamtlichen beim Treffen geehrt.
Die Anwesenden äußerten wiederholt die Sorge, dass die feindliche Stimmung gegen Migrant*innen zu einer ähnlichen Situation wie in den 1990er Jahren kommen könnte. Allein im Jahr 2015 wurden 923 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte registriert. Es muss Interesse von allen sein, erschreckende Ausschreitungen wie in Rostock-Lichtenhagen und Solingen zu verhindern.
So bestand im Anschluss der Diskussion ein Konsens darüber, dass eine kontinuierliche Förderung der Integrationsprojekte eine unabdingbare Grundlage ist, um die erfolgreiche Integration der Migrant*innen zu ermöglichen. Die mit über 130 Teilnehmenden sehr gut besuchte Landeskonferenz beschloss zum Abschluss das Leitbild des LAMSA einstimmig und verdeutlichte so die Geschlossenheit der Netzwerkmitglieder.
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